Ein neues Zuhause

Heute morgen bin ich das letzte Mal von meinem Zimmer in Palolo Valley in die Uni gefahren. Meinen Koffer habe ich gestern schon in die neue Wohnung gebracht, so dass ich  heute  nach der Uni gleich in mein neues Zimmer im strandnahen Viertel Ala Moana fahren konnte.
Zeit, um von der Wohnungssuche auf Hawaii zu berichten.

Nachdem ich bei meinen Vorbereitungen sehr schnell festgestellt hatte, dass es nahezu unmöglich ist von Deutschland aus ein Zimmer zu suchen, hatte ich mir für den Anfang ein Zimmer bei Airbnb gemietet. Schon bei diesen war drei Monate im voraus die Auswahl sehr begrenzt und noch weniger kosteten weniger als 50 Euro die Nacht, spätestens da wurde mir klar, wie schwierig der Wohnungsmarkt in Honolulu ist.


Die eigentliche Wohnungssuche begann dann in Portland am Flughafen. Das Portal über das die meisten Wohnungen vermittelt werden ist Craigslist. Eine kuriose Seite, auf der neben Wohnungen und Autos auch Gebrauchsgegenstände verkauft oder aber auch Partner vermittelt werden.

Die Anzeigen dort sind leider meist sehr knapp gehalten, ein paar Basisfakten, was in der Wohnung gewünscht oder nicht gewünscht wird, das war es schon, mit etwas Glück gibt es vielleicht auch noch ein Bild vom Zimmer, aber das ist bei weitem kein Standard. Viele der Anzeigen sehen lediglich so aus:




Die Nacht in Portland am Flughafen verbrachte ich dann damit, alle Vermieter anzuschreiben, deren Wohnung in erreichbarer Nähe zur Uni lag und mich nicht kategorisch durch "long term only" oder "single occupancy only" ausschlossen. Ab August bekomme ich Besuch aus Deutschland und es wäre unpraktisch, wenn der nicht bei mir übernachten dürfte.

Leider sind in dieser Hinsicht viele Vermieter sehr streng und verbieten Übernachtungsbesuch grundsätzlich. Aber selbst falls Besuch erlaubt ist, wird ein kräftiger Aufpreis für die zweite Person fällig. Ein Vermieter forderte sogar 40$ pro Nacht zusätzlich, bei zahlreichen Vermietern sollte ich die doppelte Miete zahlen.

Das hatte mich doch sehr überrascht und leider fielen dadurch einige Zimmer aus meiner Auswahl heraus, die grundsätzlich schon nicht sehr groß war. Denn ich bekam auf die wenigsten meiner Mails Antworten. 

So bin ich, als ich in Honolulu angekommen war, dazu übergegangen, nur noch Vermieter zu kontaktieren, die eine Handynummer als Kontakt angegeben hatten. Auf diesem Weg erhielt ich sehr viel mehr Antworten auf meine Anfragen. Allerdings gingen die Vermieter darin nicht wirklich auf meine Fragen ein, die ich ihnen stellte (Kann ich die Wohnung nur für einen kurzen Zeitraum mieten? Wird die Miete monatlich abgerechnet? Wie viel kostet es für eine zweite Person?) sondern wollten nur direkt einen Termin für die Besichtigung ausmachen.

Also besichtigte ich an meinem ersten Tag in Honolulu gleich das erste Zimmer. Schnell stellte sich heraus, dass das Zimmer nicht mein zuhause auf Hawaii werden würde, denn dort wären keine Gäste erlaubt. Etwas enttäuscht die Zeit investiert zu habe, nur um eine Frage zu klären, die man mir auch leicht am Telefon hätte beantworten können, ging ich wieder nach Hause.
Am Abend stand die nächste Besichtigung an. Diese Mal waren die Formalia kein Problem. In der Wohnung des Vermieters herrschte allerdings ein schreckliches Chaos und das Zimmer, das ich hätte mieten können, war gerade groß genug, dass ein Bett hineinpasste und hatte kein Fenster. Leider ließ sich das Zimmer auch nicht abschließen und der Vermieter machte einen mehr als merkwürdigen Eindruck. Bevor ich hierfür 1000$ im Monat zahlte, wollte ich mir lieber noch ein paar andere Zimmer ansehen.

Montagmorgen sah ich mir vor der Uni erneut die Inserate auf Craigslist an, die in der Nacht neu dazugekommen waren und schrieb wieder alle an, die in Frage kamen. Am gleichen Abend hatte ich auch gleich den nächsten Besichtigungstermin.  Die Wohnung war hell und aufgeräumt, das Zimmer zwar wieder kaum größer als das Bett, aber mit Fenstern ausgestattet, die Mitbewohner waren sympathisch und die Wohnung befand sich in einem modernen Apartmentkomplex. Der Aufpreis für einen zweiten Bewohner war auch nicht übermäßig hoch, daher sagte ich sofort, dass ich das Zimmer nehmen würde. Zwar liegt das Zimmer etwas über meinem angesetzten Budget und ich hätte auch gerne ein weniger modernes Zimmer für weniger Geld bezogen, aber hier muss man nehmen was man kriegt. Außerdem hatte ich nicht viel Zeit um eine Wohnung zu suchen, daher war ich mehr als froh etwas gefunden zu haben.



Zwei Tage später habe ich dann auch tatsächlich den Mietvertrag unterschrieben (der ist hier nicht unbedingt üblich, wenn man nur ein Zimmer mietet) und diese Woche den Schlüssel abgeholt. Nachdem ich mich heute Nachmittag hier etwas eingerichtet habe, werde ich morgen die neue Umgebung erkunden.


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