Große Freiheit auf kleinen Rädern

Seit gestern bin ich stolze Besitzerin eines Fahrrades. Zugegebenermaßen ist es etwas zu klein, ein wenig rostig und quietscht, aber es verfügt über zwei funktionierende Bremsen und eine Gangschaltung. Zusammen mit einem Helm (bei dem Verkehr hier sehr wichtig) und einem Schloss, habe ich es für weniger als 60 Dollar auf Craigslist erstanden. Somit bin ich nicht mehr abhängig vom Bus, der gerade abends und am Wochenende nur noch selten fährt, und kann viel mehr entdecken als zu Fuß.
Diese neue Freiheit habe ich heute gleich einmal für eine Tour zum Diamond Head genutzt, der Krater eines erloschenen Vulkans. Vermutlich erlosch er vor einer halben Million Jahre und ist damit einer der jüngsten Zeugen vulkanischer Aktivität auf Oahu.


Das Fahrrad habe ich am Fuße des Kraters abgestellt, auch wenn man den Krater sogar ein Stück weit mit dem Auto hochfahren kann. Nach einem kurzen Aufstieg gibt es eine Tunnel, durch den man in das Innere des Kraters gelangt. Als ich aus der Dunkelheit des Tunnels trat, überblickte ich das erste Mal die Größe dieser trockenen und kargen Ebene sowie die steilen Flanken, die diese begrenzen. 
Nachdem ich die Ebene zur Hälfte überquert hatte, tauchte ein Kassenhäuschen auf. Hier war der Eintritt von einem Dollar zu zahlen, bevor man die Südwand des Kraters besteigen kann.
In der Südwand des Kraters befindet sich das Fort Ruger, errichtet unter dem hawaiianischen König Kamehameha I um Honolulu verteidigen, später ausgebaut in den beiden Weltkriegen um Pearl Harbor zu schützen. Ein Teil der Anlagen wird auch aktuell noch vom Militär genutzt.
Daher ist der Bereich für Besucher klar abgegrenzt und es gibt nur genau einen Weg zu Laufen.  Hinter dem Besucherzentrum beginnt der Aufstieg durch die karge und trockene Landschaft, zunächst auf einem Weg in Serpentinen, später mit Treppen, bis man nach einer halben Stunde durch einen Felstunnel in das Fort gelangt. Von den vielen Ausgucken hatte ich einen atemberaubenden Blick auf die Küste und das Meer. Auch wehte oben ein kräftiger Wind, der mich nach dem anstrengenden Aufstieg etwas abgekühlte.



Nachdem ich von oben gesehen hatte, wie schön die Küste unterhalb des Kraters ist, beschloss ich nach dem Abstieg den Krater noch mit dem Fahrrad zu umrunden, bevor ich wieder zu meinem Apartment geradelt bin. 

Erschöpft von der vielen Sonne, aber beeindruckt von den vielen wunderschönen Eindrucken, lasse ich den Abend nun ausklingen.

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